Ausstellung: „Ich mache deine Kleidung! Die starken Frauen aus Südostasien“
Ab dem 8. März und anlässlich des Internationalen Frauentages stellt die Schuhfabrik in der etage eins die Informationsausstellung: „Ich mache deine Kleidung! Die starken Frauen aus Südostasien“
der Organisation femnet e.V. aus.
Der erste Internationale Frauentag fand am 08. März 1911 statt. Die Entstehung dieses Gedenktages soll unter anderem auf einen Streik von Textilarbeiterinnen in New York zurückzuführen sein, die gegen niedrige Löhne und unzumutbare Arbeitsverhältnisse demonstriert haben. Auch heute, über 100 Jahre später, ist dieses Anliegen hoch aktuell. Nach wie vor sind die Arbeitsbedingungen nicht nur in den Textilindustrien von Bangladesh und Indien unzumutbar. Die Pandemie hat diese Situation noch verschärft. Bei uns werden ganze Kollektionen der aktuellen Mode vernichtet und die Nichtbestellung von neuer Ware führt zum Verlust der bereits unter Existenzmininum liegenden Verdienstmöglichkeiten der Näherinnen.
Femnet e.V. steht für feministische Perspektiven auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit vielen Jahren setzt sich femnet für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen für Frauen insbesondere in der Bekleidungsindustrie ein. Die Arbeitsbedingungen in den Entwicklungs- und Schwellenländern sind oftmals menschenunwürdig.
Die Corona-Pandemie hat die Textilarbeiter*innen in Indien und Bangladesch hart getroffen. Der Einbruch des Absatzmarktes und die Reduzierung der Produktion offenbaren nun bittere Auswirkungen und zeigen die Auswirkungen auch der Globalisierung. Für die Näherinnen geht es um ihre Existenz.
Die Posterausstellung zeigt beeindruckende Porträts von Arbeiterinnen als starke Persönlichkeiten, die sich mutig und engagiert für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einsetzen. Mit der Ausstellung eröffnen wir einen Blick auf Näherinnen, die in der öffentlichen Berichterstattung meist nur als Opfer der Fast Fashion-Industrie dargestellt werden. Die Poster geben über informative Texte spannende Einblicke in das Leben der portraitierten Frauen aus Kambodscha und Bangladesch. Zusätzlich erhalten die Besucher*innen Anregungen, wie Sie sich als Verbraucher*innen für faire Mode engagieren können.
Sich nachhaltig für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen, heißt auch den Kauf von Billigwaren zu vermeiden. Der Kauf von gebrauchter Kleidung und Kleidung, die unter fairen Bedingungen produziert wird, kann eine Alternative sein. Dabei muss niemand auf modische Kleidung verzichten.
Die Ausstellung und vielschichtiges Begleitmaterial ist bis Mitte April in der ersten Etage unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln zu besichtigen.