Ausstellungseröffnung und Frauenfest zum Internationalen Frauentag

Der Internationale Frauentag wird am Mittwoch, dem 8. März im Bürgerzentrum Schuhfabrik ab 16.00 Uhr mit einem großen Fest begangen. Traditionell treffen sich hier Frauen aus zahlreichen Ländern um Solidarität miteinander zu erleben und sich in der Begegnung und der Freude miteinander gegenseitig zu unterstützen und Stärke zu geben. Doch bevor die Frauen miteinander feiern beginnt die Veranstaltung in diesem Jahr mit einer Ausstellungseröffnung in der „etage eins“. Dort präsentiert Dr. Simone Neumann-Salva ihre Ausstellung mit dem Titel „Candyfloss for Patriarchy /Zuckerwatte für´s Patriarchat“.

Die Installation verdeutlicht wie vielen (kontroversen) Anforderungen weiblich gelesene Menschen gerecht werden müssen. Makeup für das professionelle Aussehen, aber bloß nicht zu viel, dann wird es billig. Möchte Frau Kinder, soll sie die Karriere keinesfalls vergessen. Tritt sie für ihre Meinung ein, kämpft, argumentiert, dann gilt sie als zickig oder aggressiv. Ist sie dick, scheint sie krank. Ist sie zu dünn, dann auch, denn „echte“ Frauen haben Kurven. Hat sich die Mode geändert, dann müssen die Implantate raus und die Diät her, bis Frau filigran und androgyn als scheinbar ewiger Teenager selbstoptimiert durch die Welt schwebt.

Ein Genug kennt die Perfektion nicht. „Brazilian butt lift“, Rippen raus, das Fett von einem Körperteil ins Nächste spritzen. Alles nur um den Widerspruch einer üppigen Sanduhr-Figur mit pfirsichförmigem Super-Po und Thigh-Gap zu meistern. Das Risiko und die OP kosten Schmerzen und Geld. Schönheit ist Status ist Sichtbarkeit ist Geld.

Und ist die Frau ausgeblutet, schneidet man ihr den Kopf ab; metaphorisch natürlich. Doch zu oft auch in echt. Die meisten Femizide werden gar von den nächsten Verwandten verübt. Ältere Frauen jenseits der sexuellen Verwertbarkeit werden in dieser Logik zum Auslaufmodell; werden unsichtbar, lösen sich auf.

Für Simone Neumann-Salva ist Kunst Verteidigung und ihre Art Verletzungen und Schmerz zu teilen,  Glaubenssätze und Wahrheiten zu hinterfragen. Es kann aber auch Schönheit sein und ein Zwinkern in den Augen des Betrachtenden ergeben. Man muss nur lange genug bleiben, um es zu finden.

Simone Neumann-Salva ist Künstlerin, Tänzerin und Choreographin beim tanztheater macasju. Unter ihrer Leitung nahm das Ensemble an europäischen Festivals teil, war mit Kurzfilmen international vertreten, wurde für den deutschen Videotanzpreis nominiert und erhielt weitere Auszeichnung z.B. den Ruhrgebietspreis. Seit 2017 liegt ihr Fokus auf der bildenden Kunst, multimedial & digital umgesetzt durch concept art, social und sci-art. Mitglied von ARTANON (Blockchain Kunstprojekt). Sie erhielt 2021 und 2022 Stipendien des Landes NRW.

Weitere Infos auf:

https://neumannsalva.de/
http://www.tanztheater-macasju.de/tanztheater-macasju.de/

Wann: 8. März 2023

Uhrzeit: 16.00 Uhr

Wo: Frauenfest im Saal | Ausstellung in der "etage eins"

Eintritt: frei!

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