Ausstellungseröffnung: „Where love is illegal“ – von Robin Hammond

 

© Robin Hammond | NOOR

Vom 18. September bis zum 30. Oktober zeigt das Bürgerzentrum Schuhfabrik zwanzig Fotografien des international ausgezeichneten Fotografen Robin Hammond in der „etage eins“. Die Ausstellung mit dem Titel „Where love is illegal“ zeigt beeindruckende Porträts von Menschen, die ihre Identität täglich neu verteidigen müssen, oft unter Gefahr für Leib und Leben. Die Ausstellungseröffnung findet am Dienstag, 18. September um 18 Uhr in der ersten Etage des Bürgerzentrums Schuhfabrik statt. Anschließend ist sie täglich außer sonntags zwischen 10 und 22 Uhr zu besichtigen.

Die Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Menschen (LGBTI) hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erhöht. In einigen Ländern können homosexuelle Paare eine eingetragene Partnerschaft registrieren lassen oder sogar heiraten, neutrale Geschlechtseintragungen oder die Anpassung von Namen im Ausweis sind möglich geworden. Nach wie vor aber werden in 72 Staaten dieser Welt Menschen, deren sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität nicht der Norm entsprechen, strafrechtlich verfolgt. Die Brutalität der Strafen ist schockierend: Geldstrafen, Gefängnis, Folter – in einigen Fällen auch die Todesstrafe – stehen auf der Agenda der täglichen Unterdrückung. Die Diskriminierung ist jedoch nicht auf diese Länder beschränkt, weltweit steigen Gewalt und Vorurteile gegen die LGBTI Community wieder an.

Mehrere Jahre reiste der in Neuseeland geborene Fotograf Robin Hammond – Mitglied der Amsterdamer Agentur NOOR – durch Länder, in denen LGBTI Menschen verfolgt und bedroht werden, und porträtierte Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle. Entstanden sind so hunderte Porträts von Menschen, die – offen oder im Geheimen – ihre Identität täglich neu verteidigen müssen.

Die Fotografien sind keine Porträts im herkömmlichen Sinne: Alle sind in enger Kooperation zwischen den Abgebildeten und dem Fotografen entstanden. Ihre persönliche Geschichte selbstbestimmt in Wort und Bild zu erzählen und so ein sichtbares Dokument ihrer täglichen Realität zu schaffen, gibt den Betroffenen ihre Identität und Würde zurück. Aufgenommen hat Robin Hammond seine eindrücklichen Porträts auf Polaroid-Film, der ihnen eine eigene, fast surreale und traumhafte Bildästhetik verleiht. Durch die Aufnahmetechnik, die behutsame Annäherung an seine ProtagonistInnen und den Umgang mit dem available light ist Where Love is Illegal nicht nur ein unschätzbares Dokument unserer Zeit, sondern demonstriert auch die außerordentliche Fähigkeit zur künstlerischen Ausdrucksform des Fotografen.

Robin Hammond
Der Dokumentarfotograf Robin Hammond (Neuseeland, 1975) ist Mitglied der Amsterdamer Agentur NOOR. Seine Langzeitprojekte wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem W. Eugene Smith Fund for Humanistic Photography, mit dem World Press Foto Award und mehrfach mit dem Amnesty International Award for Human Rights Journalism. Robin Hammond ist der Gründer der Organisation Witness Change, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen weltweit einsetzt. Seine Projekte werden regelmäßig in internationalen Medien publiziert, darunter National Geographic, BBC, The Sunday Times, Time, The Guardian.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem f3-freiraum für fotografie in Berlin statt.

Ermöglicht wird sie durch die finanzielle Förderung des Landes NRW, Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration.

Wann: 18. September 2018

Uhrzeit: 18.00 Uhr

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