„Wem gehört mein Dorf?“ von Christoph Eder – Filmabend in unserer Nachhaltigkeitsreihe!
Was Bürger und Bürgerinnen im eigenen Ort bewegen können, wird oft unterschätzt. Deswegen gibt es Filme die Mut machen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsreihe zeigt die Filmwerkstatt der Schuhfabrik am Donnerstag, dem 31. August um 19.00 Uhr im Saal den Dokumentarfilm „Wem gehört mein Dorf?“ von Christoph Eder.
„Wem gehört mein Dorf?“ ist ein persönlicher Film über das Wesen der Demokratie. Zwischen weißer Bäderarchitektur und sanftem Meeresrauschen zeigt Regisseur Christoph Eder am Beispiel seines Heimatorts, dass politische Mitbestimmung nirgendwo so unmittelbar ist, wie in der Lokalpolitik. Im Mikrokosmos des Ostseebads und seiner Bewohner werden Themen verhandelt, die weltumspannend Brisanz haben und kapitalistische Interessen gegen das Gemeinwohl stellen: Ausverkauf der Kommunen, Gentrifizierung, Strukturwandel, Turbo-Tourismus, Naturschutz.
Auf kräftigen Gegenwind stößt die auf Wachstum und Investitionen ausgerichtete Lokalpolitik in dem beliebten Ostseebad Göhren auf Rügen, der Heimat des Filmemachers Christoph Eder. Als die letzte unberührte Küste bebaut werden soll und das einzigartige, malerische Naturschutzgebiet in Gefahr ist, regt sich deutlich der Unmut unter einigen Bürger*innen. Seit Jahren dominiert eine Gruppe von Männern, die „Vier von der Stange“ den Gemeinderat. Sie unterstützen sämtliche Projekte eines millionenstarken Bauinvestors aus Nordrhein-Westfalen, der in Göhren nach der Wende so viele Hotels und Ferienhäuser baute wie kein anderer. Die engagierten Göhrener Nadine und ihr Vater Bernd erkennen schnell, dass sie nur gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas ändern können. Sie gründen eine Bürgerinitiative und treten bei der Kommunalwahl an. Schaffen sie es, sich gegen das Geld und die Mächtigen zu stellen und ihr Dorf in eine andere Zukunft zu führen?
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat „Wem gehört mein Dorf?“ das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten, in der Jury-Begründung heißt es: „Spannend wie ein Spielfilm entwickelt sich auch dank großartiger Protagonist*innen ein demokratischer Kampf um die Mitbestimmung um das Göhrener Schicksal.“ Der Film zeigt, dass Veränderung im Kleinen beginnen und dabei große Wellen schlagen kann.
Der Film hat eine Laufzeit von 96 Minuten. Die Veranstaltungsreihe und die Filmwerkstatt ist Teil des Projektes „Dritte Orte – Raum und Zeit für Veränderung“ und wird über das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert. Durch die Förderung ist der Eintritt zum Filmabend frei!