“Gundermann Revier” Film von Grit Lemke im CinemAhlen!

Gerhard Gundermann war Baggerfahrer, Rockpoet und die “Stimme des Ostens” – Ein außergewöhnlicher Mensch mit einer außerordentlichen Biografie voller Ecken und Kanten, für die das Lausitzer Revier den Hintergrund bilden. Am Sonntag, dem 24. September wird der Film „Gundermann Revier“ von ab 11.00 Uhr im CinemAhlen in Anwesenheit der Regisseurin Grit Lemke und einiger Weggefährten Gundermanns präsentiert.
Der Dokumentarfilm von Grit Lemke macht sich auf die Suche nach dem, was dieses Leben ausmachte, bevor es 1998 so plötzlich erlosch. Eine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, sein Tontechniker und enge Mitarbeiter erinnern sich.
Aber auch die Silly-Musiker Uwe Hassbecker und Ritchie Barton, Andy Wieczorek von der Band „Seilschaft“ und Conny Gundermann, seine Lebensgefährtin kommen zu Wort. Der Bürgerchor Hoyerswerda singt Gundermann-Lieder und versucht damit den Brückenschlag in die Gegenwart des Reviers, das sich gerade wieder einmal neu erfinden muss.
Wie in einem Brennspiegel bündeln sich in der Region und in Gundermanns Werk globale Fragen: nach Heimat, nach dem Ende der Arbeit, nach Utopien und individueller Verantwortung. Der Film erzählt mit Poesie und Musik, eingebettet in die Bilder einer gebrochenen Landschaft und mit vielen unbekannten Archivaufnahmen, über einen von jenen, die „die Welt nicht retten können, aber möchten / mit viel zu kurzen Messern in viel zu langen Nächten“. In seinen Liedern sang er vom Alltag der Arbeiter im Braunkohlerevier der Lausitz, setzte sich kritisch mit dem System auseinander und verarbeitete in dem Song „Sieglinde“ auch sein eigenes Wirken als Spitzel für die Stasi. Gundermann lebte immer zwei Leben: Als erfolgreicher Musiker und als Arbeiter, als Familienvater und öffentliche Person, als Sozialist und als Querkopf, der wegen „prinzipieller Eigenwilligkeit“ aus der SED ausgeschlossen wurde.
Das Bürgerzentrum Schuhfabrik pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der Kulturfabrik in Hoyerswerda und lernte darüber den Liedermacher Gerhard Gundermann kennen, der dort einen großen Freundeskreis hat.
Der Eintritt ist frei. Der Film wird im Rahmen des 20 jährigen Bestehens des Ost-West Projekts der Schuhfabrik gezeigt. Der Filmabend wird unterstützt durch „Dritte Orte – Raum und Zeit für Veränderung“ und wird über das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert.

